Pilotprojekt zur ökologischen Rettung kleiner Stillgewässer und ihrer Fisch-Artenvielfalt in NRW unter den Herausforderungen des Klimawandels und der weitgehenden Auenverluste, so der offizielle Projektname.
Alle Stillgewässer unterliegen einem Alterungsprozess. Unsere bisherigen Bemühungen können diesen Prozess nicht aufhalten von dem gerade kleine, künstliche Gewässer besonders betroffen sind. Je älter ein Gewässer ist, desto schneller läuft der Prozess. Das ursprünglich klare Wasser trübt sich ein, am Boden entsteht eine Schlammschicht aus den Überresten organischer Masse. Im Sommer bildet sich eine Schichtung aus sauerstoffarmem und sauerstoffreichem Wasser, die der Wind alleine nicht mehr auflösen kann. Der Klimawandel mit niedrigen Wasserständen und hohen Temperaturen verschärft das Problem. Am Ende fehlt dem See Sauerstoff.
Ein Forschungsprojekt des nordrhein-westfälischen Fischereiverbandes, Dachverband der drei regionalen Fischereiverbände in NRW, sucht an dieser Stelle nach Abhilfe. Als Herzstück wird eine innovative, autark arbeitende Umwälzanlage in den See eingesetzt, die hilft, den Sauerstoff besser zu verteilen. Der Kreisfischerei-Verein mit dem Gröblinger See ist jetzt in das fünf Jahre währende, über 400.000 Euro teure Projekt nachträglich hineingerutscht. Dabei ist er mit acht Hektar Fläche der größte unter den vier ausgewählten Gewässern. Die drei anderen befinden sich in Düsseldorf Xanten und Paderborn.
Bei dem Einsatz der technischen Geräte, vom Typ „Aquamotec", die auf dem See verankert werden, handelt es sich um schwimmende Pontos, die solarbetrieben (emmisionsfrei) und somit ohne Versorgungsleitungen (ohne Risiken durch Strom) betrieben und voraussichtlich gegen Weihnachten ihren Betrieb aufnehmen werden. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wasserqualität und zum Fischbestand sind vorgelagert. Wir halten den Null-Zustand fest und begleiten die Entwicklung dann fünf Jahre lang.
Der Kreisfischerei-Verein ist wie auch die Angelvereine an den anderen drei Seen hauptsächlich mit Eigenarbeit an dem Projekt beteiligt, in dessen Verlauf das Gewässer durch Röhricht-Inseln und Ufermatten auch jenseits technischer Raffinesse ökologisch weiter aufgewertet wird.
Mehr als die Hälfte der Kosten wird von der Stiftung NRW getragen. Weitere Mittel kommen aus der HIT-Umweltstiftung und aus der Fischereiabgabe, die von der Landwirtschaftskammer verwaltet wird.
Wenn alles läuft wie geplant, würde sich die Schlammschicht im See in den kommenden fünf Jahren nicht weiter ausdehnen. Wenn es besser liefe, könnte sie sogar schrumpfen. Dann würde der Alterungsprozess nicht nur gebremst, sondern aufgehoben und viele Fischarten hätten bessere Chancen als zuvor.
Hier geht es zum Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V..
Dort finden Sie aktuelle Informationen rund um die Fischerei in NRW.