Renaturierung der Ems in Warendorf oberhalb der Axtbachmündung
Das Baustellenschild ist aufgestellt.
Jeder Spaziergänger kann sich einen Überblick verschaffen und erste Eindrücke vom neuen Verlauf der Ems bekommen.
Aktuelles Baustellenschild
Der Kreisfischerei-Verein Warendorf/Ems führt in eigener Verantwortung die Renaturierung der Ems oberhalb der Axtbachmündung durch. Mit eigenen finanziellen Mitteln und großem ehrenamtlichen Einsatz renaturiert der Verein in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Münster einen Abschnitt der Ems.
Von dem Ingenieurbüro Vollmer wurde eine Planung erstellt, der die begradigte Ems auf einer Länge von 270 Metern in einen Strahlursprung verwandeln soll. So verlangt es die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. In die begradigte Ems wird eine Schlinge, ein so genannter Mäander, eingebaut, Totholz sorgt für eine Anreicherung der Gewässerstruktur. Der ehemalige Emsverlauf wird durch einen Damm so versperrt, dass dahinter ein Stillwasserbereich entsteht. Die Aufschüttung und der neu geschaffene, ruhige Wasserabschnitt unterhalb des Damms haben zwei wichtige Funktionen: Hier finden Fischarten mit besonderen Ansprüchen an das Laichhabitat (Schleie, Hecht) Möglichkeiten zur Eiablage. Zusätzlich dient der alte Emsverlauf bei Hochwasserereignissen zur Entlastung, denn der Damm hat nur die Höhe des Mittelwasserniveaus. Bei höheren Wasserständen wird er überflutet und entschärft die Hochwassersituation.
Diese Renaturierungsmaßnahme ist nur möglich, weil der Eigentümer die benötigte Fläche unentgeltlich zur Verfügung stellt.
Anfang Januar begannen die Vorbereitungen. Das Zwischenlager für den Bodenaushub, die Transportwege und die Überfahrt über den Nördlichen Talgraben mussten vorbereitet werden. Viele Pappeln, die meisten waren morsch, wurden gefällt um sie später in den neuen Verlauf der Ems als Totholz einzubauen.
Die Pappeln und die Stubben (Wurzelballen) werden zur Strukturverbesserung im neuen Verlauf der Ems benötigt. Dadurch entstehen sehr unterschiedliche Strömungsbilder und wertvolle Lebensräume.
Durch den Abtrag der Grasnabe und des Mutterbodens ist der zukünftige Neuverlauf der Ems zu erkennen. Die großen Maschinen kamen an ihre Grenzen und blieben mehrmals stecken.
Das Baustellenschild wurde aufgestellt und damit sind viele Informationen für die Spaziergänger verfügbar.
Leider mussten wir die Baumaßnahme unterbrechen. Eine Auflage in der Plangenehmigung besagt, dass wir in der Brut- und Setzzeit, vom 1. März bis zum 15.August, keine Arbeiten in der Emsaue durchführen dürfen.
Im August geht es weiter und dann kann man mehr sehen und erleben als bisher.
Wir bedanken uns für die bisherige Unterstützung bei allen Beteiligten, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen.